Im Laufe seines Lebens durchläuft der Hund mehrere Entwicklungsphasen, die ihn prägen und seine Persönlichkeit formen und festigen. Immer wieder kommt es hierbei zu Episoden, in denen sich der Vierbeiner ängstlich oder unsicher zeigen kann.

An diesem Punkt ist dann dringend der Hundehalter gefragt. Doch was kann der Mensch tun, um seinem Hund Sicherheit und Vertrauen zu vermitteln und ihn durch schwierige Phasen zu begleiten?

 

Am sinnvollsten ist es, seinen Alltag wie gewohnt zu leben. Der Hund möchte auf einmal nicht mehr an der Ecke vorbei, an der eine gelbe Tonne steht? Es ist sicher sehr rücksichtsvoll und gut gemeint, jetzt einen anderen Weg zu wählen, um den Hund nicht mit der gelben Tonne konfrontieren zu müssen, aber es ist nicht zielführend. Sie haben schließlich keine Angst vor gelben Tonnen und wissen, dass dies kein unüberwindbares Hindernis ist. Hat ihr Hund bisher noch nicht gelernt, dass der Weg den sie vorgeben der sichere und richtige ist, so wird es nun höchste Zeit. Mit ihrem vierbeinigen Freund an der Leine, treten sie der hinterhältigen Tonne gegenüber und laufen einfach darauf zu und dran vorbei. Ihr Hund darf natürlich auf der, der Tonne abgewandten Seite laufen. Zögern sie nicht, wenn ihr Hund es tut und auf einmal auf die Bremse tritt. Laufen sie ruhigen und bestimmten Schrittes wortlos weiter und loben sie ihren Hund, wenn die Leine locker durchhängt. Es ist wichtig, dass ihr Hund sie als sicheren, souveränen Führer erlebt. Ihre Gefühle übertragen sich auf Ihren Vierbeiner und beeinflussen ihn- das gilt für Sicherheit und Freude ebenso wie für Ängstlichkeit und Unmut. Bitte sehen sie davon ab, den Hund gewaltvoll zu der Tonne zu zerren „weil die ja gar nichts tut“. Natürlich tut die nichts, das weiß aber der Hund nicht. Besser wäre es, den Hund in einiger Entfernung warten zu lassen, und alleine zu der Tonne zu gehen, sie mal anzufassen, zurück zum Hund zu gehen und ihm ein Stück Futter für das Warten und Zusehen anzubieten. Sollte der Hund darauf hin von sich aus Interesse an dem Objekt zeigen, ist das schön, wir bestehen aber nicht auf eine Verbrüderung dieser Art.

 

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Nutzen sie in Situationen, in denen ihr Hund sich ängstlich zeigt, unbedingt eine Leine. Ein Hund, der die Erfahrung gemacht hat, dass er sich durch Flucht entziehen kann, wird diese Lösung immer wieder wählen. An der Leine bleibt ihm dies verwehrt, er lernt jedoch, mit Ihnen an seiner Seite, auch Unangenehmes zu überstehen.

 

Hat ihr Hund sich nun einmal vor etwas wahnsinnig erschreckt, bleiben sie gelassen. Trösten und bemitleiden sie nicht. Greifen sie lieber auf ein Verhalten zurück, das dem Hund vertraut ist und was er gut und gerne ausführt. Dies kann eine kurze Apportieraufgabe sein, oder ein gelernter Trick, wie der Hand-Touch (der Hund muss mit der Nase die Handinnenfläche des Menschen berühren). So etwas gibt dem Hund schnell wieder die Sicherheit und Stabilität, die er braucht und auch Sie als Mensch werden wieder locker, sollte die plötzliche Unsicherheit Ihres Hundes Sie beeindruckt haben.

 

Sollte Sie merken, dass ihr Hund generell ein ängstlicher Typ ist, oder weitere Fragen zu dem Thema „unsicherer Hund“ haben, stehen wir Ihnen gerne beratend zur Seite.